„Der Glaube macht den Unterschied“

So lautete das Motto des Gottesdienstes für die Jugendlichen aus den beiden Kirchenbezirken Hamburg-Süd und Hamburg-Ost am 03.04.2022.

Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es Gottes Kraft.“ (1. Kor 1,18)
Mit diesem Bibelwort diente Bischof Beutz den jungen Christen in der Kirche zu Hamburg-Borgfelde.

Nach der Bibellesung ging er jedoch zunächst auf eine Situation ein, die er während des Chorvortrags beobachtet hatte: Der Jugendliche, der zuvor noch die Bibellesung vorgetragen hatte und sich anschließend wieder in die junge Gemeinde setzte, um am Gesang des Chores - welcher an diesem Sonntag von allen anwesenden Jugendlichen gestellt wurde - teilzunehmen, hatte sichtlich Mühe, rechtzeitig zu Beginn des Liedes mit einzustimmen. Schließlich war das nagelneue Jugendliederbuch, welches er vor Gottesdienstbeginn ausgehändigt bekommen hatte, noch komplett in Folie gepackt und luftdicht verschlossen. Bischof Beutz schilderte, wie die Finger des Jugendlichen nun das ganze Buch samt Folie abtasteten, um einen Zipfel oder eine Stelle zu finden, an welcher die Folie geöffnet werden könnte.

Bischof Beutz drückte zu Beginn der Predigt seine Dankbarkeit darüber aus, diese kleine - doch bedeutungsvolle - Situation beobachtet haben zu können und nahm sie gleich zu Anfang im übertragenen Sinn als Beispiel für den Glauben auf: Unser Glaube ist manches Mal vielleicht auch „in Folie gepackt" und für uns schwer zu greifen. Dann suchen wir mehr oder weniger verzweifelt nach einem Anhaltspunkt, nach einer Stelle, die uns wieder Zugang zu unserem Glauben verschafft.

Bischof Beutz appellierte, den Glauben niemals "in die Ecke" zu stellen und ihn aufzugeben. Auch, oder gerade dann, wenn wir an einem Punkt im Glauben angelangt sind, wo wir nicht weiterwissen, mit ihm nichts anfangen können und diesen gar nicht mehr so richtig verspüren. Er legte außerdem allen Jugendlichen ans Herz, sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen, zu fragen und zu forschen, um sich darin weiterentwickeln zu können. Priester Staginski aus dem Bezirk Hamburg-Süd fügte dem in seinem Mitdienen hinzu, dass der Alltag und der Glaube keine zwei komplett unterschiedlichen und voneinander separierten Dinge seien. Im Gegenteil: Der Glaube lasse sich am besten erleben, wenn er mit dem Alltag verzahnt sei und beides fließend ineinander übergehe.

Im Anschluss an den Gottesdienst machten sich noch einige Jugendliche aus den beiden Kirchenbezirken mit Bollerwagen, Heißgetränken, Keksen, Müllbeuteln und Handschuhen auf den Weg, um im Rahmen der Aktion „Hamburg räumt auf!" einen Unterschied zu machen.
Aus dem Glauben und der Überzeugung heraus, dass Gott den Menschen die Schöpfung zur Bewahrung anvertraut hat, wurden Grünflächen und eine Parkanlage im Stadtteil Borgfelde fleißig von einer Menge Müll befreit. Vor allem auf dem Grünstreifen der viel befahrenen Straße Bürgerweide stieß dies auf Begeisterung bei Passanten im Auto und auf dem Fahrrad, welche sich durch lautstarkes Hupen, Klingeln und entsprechende Handzeichen äußerte. Es zeigte sich: Der Glaube kann auch hier einen Unterschied machen.